fasern

fasern
fa|sern ['fa:zɐn] <itr.; hat:
sich in Fasern auflösen, Fasern verlieren:
dieser Stoff fasert sehr.
Syn.: fusseln.

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fa|sern 〈V. intr.; hatFasern verlieren, sich in Fasern auflösen

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fa|sern <sw. V.; hat:
1.↑ Fasern (1) verlieren:
das Gewebe, das Papier fasert zu sehr.
2. (Kochkunst)↑ Fasern (2) enthalten, sich in ↑ Fasern (2) auflösen:
das Rindfleisch faserte nicht.

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Fasern,
 
1) Biologie: mehr oder weniger lang gestreckte Strukturen im pflanzlichen und tierischen Organismus, bestehend aus einzelnen Zellen, Zellsträngen, Zellstrangbündeln oder auch Teilen von Zellen (z. B. Nervenfasern) oder Fibrillenbündeln. Bei Pflanzen vorkommende Fasern haben überwiegend Funktionen als Festigungs- und Leitgewebe (Sklerenchymfasern, Xylemfasern). Sie bestehen v. a. aus Cellulose und Lignin. Je nach Vorkommen unterscheidet man Bast-, Stängel-, Blatt- und Fruchtfasern. Viele pflanzliche Fasern haben große wirtschaftliche Bedeutung. Bei Tieren (und dem Menschen) sind Fasern vorwiegend aus Protein oder Glykoproteinen aufgebaut, z. B. im Bindegewebe (elastische oder kollagene Fasern oder als Nerven-, Muskel-, Gliafasern), ferner Haare, die Byssusfäden der Muscheln, Seide.
 
 2) Textiltechnik: Sammelbezeichnung für die zur Herstellung von Garnen verwendeten textilen Rohstoffe mit dem gemeinsamen Kennzeichen einer im Vergleich zu ihrem Querschnitt großen Länge sowie ausreichender Festigkeit und Biegsamkeit. Sie sind entweder von natürlicher Länge (z. B. Baumwolle 10-50 mm, Wolle 10-400 mm) oder praktisch unbegrenzt lang wie die Chemiefasern (Filamente). Man unterscheidet nach der Herkunft Naturfasern (pflanzliche, tierische und mineralische Fasern), Chemiefasern u. a. industriell hergestellte Fasern (z. B. Gesteinsfasern, Glasfasern, Kohlenstofffasern). Pflanzliche Fasern bestehen überwiegend aus Cellulose. Sie werden in Pflanzenhaare (Baumwolle), Bastfasern und Hartfasern unterteilt. Unter den tierischen Fasern haben die aus Keratin bestehenden Wollarten und Seide die größte Bedeutung. Pflanzliche Fasern und Wolle zeichnen sich durch hohes Wasseraufnahmevermögen aus. Chemiefasern werden aus natürlichen oder synthetischen Polymeren hergestellt. Aus natürlichen Polymeren bestehen die Cellulosefasern, die in Celluloseregeneratfasern (Viskose, Cupro) und Celluloseesterfasern (Acetat) unterteilt werden. Wenig Bedeutung haben Alginat- und Kaseinfasern. Bei den Fasern aus synthetischen Polymeren (Synthesefasern), die nach Art der Polyreaktion in Polymerisat-, Polykondensat- und Polyadditionsfasern unterteilt werden, stehen Polyesterfasern, Polyamidfasern und Polyacrylnitrilfasern an erster Stelle. (Baumwolle, Seide, Wolle)
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Textiltechnik: Natur- und Kunstfasern
 

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fa|sern <sw. V.; hat: Fasern verlieren: das Gewebe, das Papier fasert zu sehr; Geniste von Blättern und Stängeln, die ... faserten und faulten (Gaiser, Schlußball 210).

Universal-Lexikon. 2012.

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